Schwebestativ leichtgängig machen

Schwebestativ
Schwebestativ

Eines der Zubehörteile für die Fotografie ist ein Schwebestativ. Da die Profiteile sehr teuer sind und ein Eigenbau ohne passendes Werkzeug/Maschinen kaum machbar ist, hab ich mich bei Amazon umgesehen und dort tatsächlich eins gefunden, das von preislich (grade noch 2-stellig) und von den Bewertungen her durchaus passend schien. Also gleich mal bestellt (und tatsächlich auch die 21 Tage der angegebenen Lieferzeit warten müssen).

Nach der Ankunft ausprobiert und festgestellt, dass einige der Bewertungen recht hatten, die bemängelt haben, dass ein paar Gelenke nicht so leicht laufen wie sie sollten. Mit montierter Kamera gab es da tatsächlich eine nicht zu vernachlässigende Haftreibung, so dass beim Kippen des Griffs das gesamte Stativ mitgekippt ist.

Nach auseinandernehmen der Gelenke hat sich auch der Grund gezeigt: Der Konstrukteur hatte scheinbar entweder nicht wirklich Ahnung von der Verwendung von Kugellagern oder es wurde einfach an 4 Unterlegscheiben gespart. Kugellager sind zwar drin, allerdings wurden die jeweils beweglichen Teile so aneinandergeschraubt, dass die Hülse des Kugellagers, die mit Teil A verbunden ist, an Teil B gerieben hat, was für die unerwünschte Reibung gesorgt hat.

Benutzte Unterlegscheibe oben rechts
Benutzte Unterlegscheibe oben rechts

Das Gelenk vom Griff zur Y-Gabel konnte ich leicht "reparieren". Passende Unterlegscheiben hatte ich noch von 4mm-Bananen-Einbaubuchsen (diese 10er-Sets von Pollin) über. Diese passten perfekt zum Kugellager, so dass man die Schraube auch relativ fest anzurren konnte, ohne dass da was reibt.

Für die Lagerungen zwischen Y-Gabel und Stativring hatte ich leider keine passenden Unterlegscheiben. Und extra deswegen ein 100er-Pack besorgen war jetzt auch nicht grad geplant. Hier kann man jedoch auch ganz einfach nachhelfen: Die Gabel vom Stativring lösen und die beiden Enden minimal auseinanderbiegen; 0,5mm reichen da schon vollkommen. Dann wieder zusammenbauen. Damit war bei mir das Spiel gross genug, dass sich die Bewegungen nahezu reibungsfrei durchführen liessen, jedoch nicht so gross, dass es wackelt oder klappert.

Alles in allem für den Preis unschlagbar, sofern man über die Möglichkeiten verfügt, um diese kleinen Korrekturen durchzuführen.

PS: Das ebenfalls oft bemängelte Problem, dass die Kamera sich bei Bewegungen von selbst dreht, ist übrigens kein Problem, sondern einfache technische Mechanik, ausgelöst durch eine nicht perfekt austarierte Kamera. Ein Problem, das man auch bei einem 1000-EUR-Stativ haben wird, wenn man die Kamera nicht sauber einrichtet.



Letzte Änderung: 2014-11-08 14:59:57
Seite erzeugt in 0.019 Sekunden (6.6 kB)