Swirl Painting

Beim Surfen im Internet findet man ja immer wieder mal Ideen für Basteleien. Eine davon war die Technik des "Swirl Painting". Auch oft genannt "Water Painting", "Wassertransferdruck". Im Prinzip jedes mal die gleiche Technik: Ein Objekt wird durch einen auf dem Wasser schwimmendem Farbfilm getaucht und somit "bemalt".

Was man dazu braucht, ist eigentlich recht übersichtlich:

Das in vielen (v.a. amerikanischen) Videos und Tutorials verwendete Borax bekommt man hierzulande ja als Privatperson nicht mehr. Aber nach ersten Versuchen scheint das auch nicht unbedingt notwendig zu sein.

Als Behälter hab ich eine einfache Aufbewahrungskiste verwendet. Gross genug, um kleinere Gebrauchsgegenstände darin vollständig einzutauchen. Als Farben verwende ich die klassischen Email-Farben von Revell.

Wiimote fertig, mit Klarlack
Wiimote fertig, mit Klarlack
Die Durchführung ist recht einfach. Die Farben werden (nach sehr gutem Durchschütteln) mit kleinen Einmal-Pipetten auf der Wasseroberfläche verteilt. Sind die Farben entsprechend aufgebracht, kann man diese noch etwas mit einem dünnen Holzstab etc. durcheinanderziehen, so dass farbige Schlieren entstehen. Die Farbe kann (und wird) etwas am Holzstab kleben bleiben. Keine Panik kriegen, einfach langsam und ruhig weiterziehen. Das ist natürlich kein Muss; wenn man z.B. ein gesprenkeltes Design haben will, reicht es auch, die Farbe auch nur draufzu"spucken"; eine Plastikpipette, die dazu mit Farbe gefüllt und wieder entleert wird, ist dazu ideal. Mit einem kräftigen Druck auf den Balg "spuckt" die Pipette die Farbe auf die Wasseroberfläche.

Beim Aufbringen der Farbe sollte man alle Pipetten schon vorbereiten, bevor die erste Farbe aufs Wasser kommt. Beim ersten Versuch hab ich jede Farbdose nacheinander geschüttelt, geöffnet, mit der Pipette die Farbe aufgebracht, die Dose wieder verschlossen. Mit dem Resultat, dass die unterste Farbschicht auf der Wasseroberfläche schon zu stark angetrocknet ist. Also alle Pipetten vorher mit Farbe füllen und bereitlegen. Da darf schon einiges an Farbe in den Pipetten sein. Nicht gebrauchte Farbe kann man ja hinterher immer noch in die Dosen zurück füllen.

Beim Aufbringen der Farbe wird sich zuerst das Lösungsmittel auf der Wasserfläche verteilen. Je nach Grösse des Objekts darf da schon eine grosser Farbteppich ausgelegt werden. Welche Farbreihenfolge verwendet wird, ist Geschmackssache. Bei den bisherigen Versuchen hab ich die dunkelste zuerst genommen, die hellste zuletzt.

Hat man den Farbteppich in ausreichender Grösse und mit einem passenden Muster vorbereitet, taucht man nun einfach das zu lackierende Objekt durch die Farbschicht langsam in das Wasser ein. Das Objekt muss natürlich sauber, trocken, Staub- und Fettfrei sein. Ebenso sollte das Objekt an irgend einer Art Halterung sein, mit der man es leicht eintauchen kann. Wenn man die Schlieren auf dem Objekt noch extremer haben will, kann man das Objekt beim Eintauchen noch seitlich hin- und herbewegen oder drehen. Dabei sollte man immer aufpassen, dass der Farbteppich nicht aufreisst und damit unlackierte Stellen am Objekt entstehen. Notfalls das Objekt halt in eine Richtung weiterschieben, in der der Farbteppich noch grösser ist.

Ist das Objekt vollständig eingetaucht, wird es unter Wasser seitlich bewegt, um den evtl. noch dranhängenden Farbteppich abzureissen. Danach schafft man in einem Eck des Wasserbehälters eine farbfreie Stelle, in dem man mit Zeitungspapier etc. die Farbe einfach wegschiebt. Durch dieses farbfreie Loch hebt man das Objekt dann heraus.
Vorsicht: Es kann noch Farbe abtropfen.

Ein Problem, das ich da aktuell noch hab: Es bleiben ganz kleine Wassertröpfchen zurück, die die Farbe beim Trocknen stören, d.h. es zeigen sich nach der Trocknung ganz kleine Dellen. Kann, je nach gewünschtem Design beabsichtigt sein; in meinen ersten Versuchen war es das jedoch nicht. Ich werde hier noch etwas rumprobieren, ob vielleicht Gelbildner im Wasser diese Tröpfchen verhindern können. Vorerst muss es jedoch reichen, die Tröpfchen vorsichtig herunterzublasen ohne die Lackierung zu beschädigen.

Risse durch falschen Klarlack
Risse durch falschen Klarlack
Noch ein weiterer Punkt: Sollte Klarlack verwendet werden (empfohlen, um das Design zu schützen) dann sollte unbedingt auch der zu den Email-Farben passende Lack benutzt werden. Normaler Sprühlack aus dem Baumarkt hat bei mir dazu geführt, dass die Farbe Risse kriegt. Auch sollte vor dem Aufbringen des Klarlacks natürlich gewartet werden, bis die Farbschicht trocken ist.



Letzte Änderung: 2017-08-11 12:02:13
Seite erzeugt in 0.003 Sekunden (8.7 kB)