Reparatur Schaltung Mitsubishi Colt Z30

Auch bei meinem Mitsubishi Colt Z30 hat sich nach ca. 4 Jahren das Problem gezeigt, dass die Schaltung schwergängig wurde. Das hat die Seitwärtsbewegung des Schalthebels betroffen; das klassische Problem dieser Mechanik.

Klassische Symptomatik: Vor/Rückbewegung des Schalthebels funktioniert problemlos; die Seitwärtsbewegung (Wahl der Schaltgasse) ging nur noch extrem schwer; teilweise so schwer, dass man nur noch "raten" konnte, wo denn der 3./4. Gang ist.

Das ist kein plötzlich auftretender Defekt; sondern es wird immer schwergängiger und irgendwann hat man als Fahrer einfach die Schnauze voll davon. Und wann passiert sowas? Natürlich am Freitag abend des Wochenendes auf das die 3 Weihnachtstage folgen. Glücklicherweise war's hier trocken und warm genug, um die Reparatur "schnell" durchführen zu können.

Wie auch in anderen Anleitungen ist bei diesem Problem kein Werkstattbesuch nötig, wenn man handwerkliches Geschick und ne Grundahnung von KFZ-Technik hat. Die hier gegebenen Richtungsangaben sind immer vom Fahrzeug aus gesehen; steht man also davor und schaut in den Motorraum, ist links rechts, und rechts links. Die Batterie ist also "links". Bilder für diese Anleitung hab ich leider keine, da es mir wichtig war, noch vor Sonnenuntergang wieder fertig zu werden.
Bilder gibt es dafür auf einer anderen Seite.

Benötigtes Werkzeug/Material

Luftfilterkasten ausbauen

Damit man überhaupt mal an die Mechanik rankommt, muss der Luftfilterkasten ausgebaut werden. Hierzu die beiden Klammern auf der linken (vom Fahrzeug aus gesehen) Seite öffnen, Deckel abnehmen und den Luftfilter selbst irgendwo lagern; bei der Gelegenheit schadet auch etwas Ausklopfen nicht. Das Ansaugrohr ist an der vorderen Schiene mit 2 Plastikstöpseln befestigt. Bei diesen einfach den Kopf mit nem Schraubenzieher raushebeln und das Teil wegnehmen. Der Luftfilterkasten selbst ist etwas trickreich eingebaut. Hinten links gibts eine Schraube (ggf. schon etwas angerostet), die den Kasten festhält. Ist diese entfernt, lässt sich der Kasten mit einer Drehung im Uhrzeigersinn rausdrehen. Geht schwer, aber es geht.

Den Luftfilterdeckel, der mit dem Schlauch am Motor hängt, kann man nach vorne klappen und mit etwas Draht am Kunststoffgrill vorm Kühler befestigen.

Batterie ausbauen

Die Batterie sollte auch raus, damit man sich einigermassen rühren kann. Hierzu einfach die Kabel von der Batterie abnehmen (Zuerst GND/KL31/Schwarz, danach Plus/KL30/Rot!). Rechts von der Batterie ist eine kleine Halteplatte; diese lösen, dann lässt sich die Batterie rausheben. Die Batteriehalterung ist mit 3 Schrauben befestigt; die hintere ist gut sichtbar, die beiden anderen sind unter den 2 weissen Gummistöpseln versteckt (Säureschutz). Ist auch die Halterung weg, hat man quasi freie Bahn.

Reparatur

Eigentlich wäre der nächste Schritt jetzt, die 3 T40-Torx-Schrauben der Mechanik zu lösen, diese Auszubauen und das betreffende "Lager", wie auf anderen Seiten beschrieben, aufzubohren und zu reparieren. Bei mir zeigte sich das Problem, dass sich die 3 Schrauben mit keinem bei mir vorhandenem Werkzeug lösen liessen. Da will scheinbar jemand nicht, dass man da reinkommt. Ok, auch kein Problem, wenn man einen Dremel hat.

In diesen einen langen Fräser einspannen und damit den Kragen der Hülse auf der rechten Seite abfräsen. Mit einer kleinen Trennscheibe wurde die "Feinarbeit" gemacht; hierbei unbedingt aufpassen, dass man nicht den direkt daneben verlaufenden Kühlwasserschlauch anritzt! Ist der Kragen plangefräst, fährt man mit einem dünnen Schraubenzieher auf der linken Seite der Hülse zwischen den noch vorhandenen Kragen und die Gabel und vergrössert mit einem leichten Hammerschlag auf den Schraubenzieher den Spielraum. Ab jetzt müsste sich die Mechanik wieder frei bewegen lassen, d.h. nach dem Reindrücken bzw. Rausziehen müsste wieder automatisch die Mittelstellung eingenommen werden.

Um das ganze jetzt noch vor dem Auseinanderfallen zu hindern, hab ich dann von der linken Seite eine M8x50 Linsenkopfschraube durchgeschoben und mit 2 Muttern + Schraubensicherungslack gekontert. Hier auch Spiel lassen! Die Schraube soll nur dafür sorgen, dass nichts auseinanderfällt.

Danach einfach wieder alles in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen, fertig.

Mit allem Probieren und Rumsuchen, wie man die 3 Torx-Schrauben aufkriegt, hat diese Aktion ca. 2h gedauert. Würd ich das nochmal so machen, wäre es auch in gut 1 Stunde machbar, da ich dann garnicht erst versuchen würde, die Schrauben aufzukriegen, sondern gleich mit dem Dremel arbeiten würde.

Weiterer Vorteil dieser Methode: Es besteht keine Gefahr, möglicherweise eine der Schrauben abzureissen oder dass etwas ins dann offene Getriebe fällt. Wäre sehr schlecht.

Es hat sich aber gelohnt; so leichtgängig wie jetzt ging die Schaltung nach meiner Erinnerung noch nie.



Letzte Änderung: 2015-02-18 21:40:59
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